Sifu Thorsten Elge: Hennigsdorf - Oranienburg
Geschichte
Die Geschichte des WingTsun beginnt vor ca. 300 Jahren in China, am Tai-Leung-Berg in der Grenzregion der Provinzen Szechwan und Yunnan. Dort versuchte ein notorischer Schläger namens Wong ein hübsches junges Mädchen, unter Gewaltandrohung, zur Hochzeit zu nötigen. Doch das Mädchen, Yim Wing Tsun, war schon einem anderen versprochen und wollte den Schläger nicht heiraten. Wong stellte ihr ein Ultimatum.
Beim Tofu-Verkauf auf dem Marktplatz lernten Wing Tsun und Lee die buddhistische Nonne Ng Mui kennen. Ng Mui war eine berühmte Meisterin aus dem Shaolin-Kloster und Mitglied einer Geheimgesellschaft. Schon lange feilte sie an einem praxisbezogenen Kung-Fu Stil mit einfachen Bewegungen und ökonomischem Krafteinsatz. In ihrer Not erzählten der Vater und das Mädchen der Nonne von ihrem Problem mit dem Schläger Wong. Ng Mui beschloss, dem Mädchen Privatunterricht zu geben, damit sie lernte sich selbst zu helfen.
Nach nur 3 Jahren Ausbildung bei der Nonne Ng Mui im Weißen Kranich-Tempel, konnte Yim Wing Tsun den Schläger Wong besiegen.
Als Ng Mui beschloss wieder weiterzureisen, ermahnte sie Wing Tsun, einen würdigen Nachfolger zu finden und nur die richtigen Schüler zu unterweisen.
Yim WingTsun heiratete schließlich doch ihren Verlobten Leung Bok Chau und gab die Kampfkunst-Methode, die sie von Ng Mui erlernt hatte, an ihn weiter. Zu Ehren seiner Frau benannte Leung Bok Chau den neuen Kampfstil "WingTsun Kuen".
Leung Bok Chau gab sein Wissen an den Kräuter- und Knochenarzt Leung Lan Kwai weiter. Dieser aber wollte seine Kung-Fu Kenntnisse eigentlich gar nicht weitergeben. Nicht einmal seinen engsten Freunden und Verwandten erzählte er von seinen Fähigkeiten. Doch eines Tages wurde sein Geheimnis offenbar, als er eine Gruppe von Schlägern in die Flucht schlug, die einen Einzelnen angegriffen hatten.
So kam es, dass Wong Wah Bo ein Schüler von Leung Lan Kwai wurde. Wong Wah Bo unterrichtete später Leung Yee Tei, der seinerseits ein Langstockexperte war und Langstocktechniken in das WingTsun System brachte.
Leung Jan, ein bekannter Arzt in Fatshan wurde ein Schüler von Leung Yee Tei. Lange Zeit hatte Leung Jan nach dem richtigen System und dem richtigen Lehrer gesucht. Mit dem WingTsun-System und Leung Yee Tei als Lehrer hatte er beides gefunden. Da er ein Arzt mit eigener Apotheke war, hatte er es finanziell nicht nötig, Schüler anzunehmen. Wenn er Schüler annahm, dann vor allem deshalb, weil er für seine WingTsun-Studien Trainingspartner brauchte. Unter seinen Schülern waren auch seine beiden Söhne Leung Tsun und Leung Bik.
Neben Leung Jans Apotheke hatte der Geldwechsler Chan Wah Shun, den man auch „Wah der Geldwechsler“ nannte, seinen Stand aufgebaut. Wah bewunderte das Auftreten Leung Jans sehr und mit seinem Stand direkt neben der Apotheke, hätte er Leung Jan zu gerne um Unterricht gebeten. Da Leung Jan aber ein reicher Bürger war und einer berühmten Familie angehörte, traute sich Chan Wah Shun nicht, sich ihm mit einer solchen Bitte zu nähern. Auch hatte er große Angst, abgewiesen zu werden. Jeden Abend nach der Arbeit schlich sich „Wah der Geldwechsler“ deshalb auf Zehenspitzen zur Tür von Leung Jans Apotheke, um diesen durch die Ritze beim WingTsun-Unterricht zu beobachten. Meister Leung Jan war sein Vorbild. Keine Hand- oder Fußbewegung Leung Jans entging seiner Aufmerksamkeit. Und täglich wurde sein Verlangen größer, WingTsun zu erlernen. Eines Tages nahm er all seinen Mut zusammen und sprach Leung Jan an. Wie erwartet, wurde er - wenn auch mit freundlichen Worten - abgewiesen. Er war natürlich enttäuscht, aber keinesfalls entmutigt.
Eines Tages, als Leung Jan außer Haus war, brachte „Wah der Holzmann“ zum Training einen starken Mann mit in die Apotheke. Nur Leung Jans jüngerer Sohn, Leung Tsun, war da. Tatsächlich war der Fremde „Wah der Geldwechsler“, der schon seit langer Zeit WingTsun durch den Türspalt gelernt hatte. Leung Tsun wollte sofort mit dem Geldwechsler kämpfen, um festzustellen, wieviel dieser durch den unerlaubten Unterricht gelernt hatte und um natürlich seine Überlegenheit zu beweisen.
Doch bei diesem Kampf wurde der Lieblingssessel von Leung Jan beschädigt. Da sie fürchteten, dass Leung Jan sie dafür bestrafen würde, versuchten sie, den Schaden notdürftig zu tarnen, damit Leung Jan bei seiner Rückkehr nichts bemerkte.
Als Leung Jan am selben Abend zur Apotheke zurückkehrte, wollte er sich nach dem Abendessen auf seinem geliebten Sessel ausruhen. Zu seiner Überraschung brach der Sessel auf einer Seite zusammen, so dass er selbst fast zu Boden stürzte. Als er seinen ältesten Sohn zur Rede stellte, erfuhr Leung Jan alles über den Besuch des Fremden und über den Kampf. Daraufhin musste auch „Wah der Holzmann“ seinem Meister Rede und Antwort stehen. Besonders interessierte Leung Jan, auf welche Weise „Wah der Geldwechsler“ seine WingTsun-Kenntnisse erworben hatte. Leung Jan musste erfahren, dass der Geldwechsler ihn täglich durch den Türspalt beim Unterrichten beobachtet hatte und dass sein eigener Schüler, „Wah der Holzmann“, ihm Privatunterricht gegeben hatte. Leung Jan ermahnte den Holzmann, dass es falsch sei, ohne Erlaubnis seines Lehrers Kung Fu zu unterrichten und ließ sofort nach dem Geldwechsler schicken.
Da er dachte, dass Leung Jan eine Bestrafung im Sinne hatte, riet „Wah der Holzmann“ seinem Freund, dem Geldwechsler, in seine Heimatstadt zu fliehen, statt Leung Jan aufzusuchen. Als der Holzmann also ohne den Geldwechsler zurückkehrte, merkte Leung Jan, dass sein Schüler ihn gründlich missverstanden hatte. Als der Holzmann begriff, dass sein Lehrer nur hatte feststellen wollen, wieviel Chan Wah Shun gelernt hatte, war er überglücklich und brachte seinen Freund schnell zu Meister Leung Jan. Nachdem Leung Jan den jungen Mann geprüft hatte, nahm er ihn ohne weitere Umstände als Schüler an.
Weitere Informationen zur Geschichte des WingTsun erhalten Sie unter www.wingtsun.de